„Der Imker lebt immer in der Hoffnung“
Diesen ebenso schönen wie richtigen Sinnspruch schreibe ich aktuell auf meine Autogrammkarten. Also, „schriebe ich„, müsste es richtig heißen, denn ich lebe nicht nur in der Hoffnung, sondern -was die Nachfrage nach Autogrammkarten von Imker Simpl angeht- auch im Konjunktiv.
Aber, Schachtelsatz hin oder her: Ein rasantes Imkerjahr fordert seinen Preis, Imker sind auch nur Menschen und so habe ich ein wenig freie Zeit und ein Spar-Ticket der Bahn für etwas Erholung und einen Blick über den Zaun genutzt und war bei der Konkurrenz einen Testkauf vornehmen.
Genauer gesagt: Beim Dallmayr in München.
Beim Dallmayr Alois
„Beim Dallmayr Alois sans gwesen. Die Preissn. Oakauft hams…an Honig….!“
(Bayerisch für: „Bei der Firma Dallmayer sind sie gewesen. Die Westdeutschen. Eingekauft haben sie. Honig!“)
Genau. Auch in der Vakanz immer im Dienst, ist Imker Simpl also ganz unauffällig beim Dallmayr reinmarschiert und hat ein wenig die Auslage betrachtet. Mich treibt nämlich immer noch die Sorge nach der richtigen Verpackung um. Beziehungsweise die der Etiketten-Gestaltung.
Nicht uninteressant, aber übersichtlich ist das Angebot vom Dallmayr selber. Hat er doch neben meist zugekauften Honigen nur eine eigene Kreation am Start: Honig mit einer Vanilleschote drin:
Erinnert direkt ein wenig an den beliebten mexikanischen Mezcal. Den mit dem Wurm in der Flasche, nicht wahr? Nicht so meins…..
Aber der Alois kollaboriert auch noch mit dem französischen Anbieter Maison du Miel. Die 500-Gramm-Gläser sehen richtig chic aus, oder?
Da lacht das Imkerherz! Nicht zuletzt wegen des Verkaufspreises von über 18,00 €! Da kennt der Franzose keine Scham.
Weil der Teutone aber Scham und Kontostand kennt, traut sich der Dallmayr Alois nur das 250-Gramm-Glas anzubieten. Und hier muss ich dann anmerken, dass der Einsatz eines eckigen Glases eher eine Fehlentscheidung war. Sieht das Etikett auf dem runden Glas gut aus, verliert es auf dem eckigen Glas dann doch:
Runde Sache bei Imker Simpl
Aus diesem Grund habe ich ein Probe-Set von Gläsern bestellt, bei denen sowohl die 500-Gramm Portion wie auch die 250er in runden Gläsern angeboten wird. Da muss man das Etikett nur in der Größe anpassen und macht nicht so einen Murx wie auf den eckigen Gläsern.
Und wer weiß? Vielleicht schaffe ich es mit einem entsprechend plagiierten Etikett, mich zu französischen Verkaufspreisen aufzuschwingen?
Honig-Haus: Der Flagship-Store der Imkerei Simpl
Nach vorne gedacht würde ich auch im ersten eigenen Honig-Haus dem Verkaufspersonal diese tolle Kluft aus blauem Kleid und weißer Schürze bestellen (zumindest für die Mädchen). Das hat der Alois gut gemacht. Das sieht gepflegt aus und vermittelt diesen wohlwollenden Dienstboten-Charme den wir aus Downtown-Abbey kennen (für die Älteren: Das ist sowas wie das „Haus am Eaton Place“ von früher). Man fühlt sich direkt ein wenig hochwohlgeborener und zuckt natürlich dann auch bei den königlichen Preisen nicht so schnell zusammen…
Aber, wie eingangs schon erwähnt, steht vor dem ersten eigenen Flagshipstore, dem ganzen Personal und so weiter immer noch die leidige Frage nach der Gestaltung des Etiketts (vom ersten eigenen Honig mal ganz zu schweigen!)
Ich werde vermutlich Design-Gott Thorsten R. aus K. anfragen, der schon für die Braukunst der Simplen Unternehmung Unvorstellbares geleistet hat:

Ende vom Lied
Das Ende vom Lied war dann, dass der Rückweg anstand und während auf den Zug gewartet wurde, ebenso nachhaltig auf den Kellner gewartet wurde, und in einer recht berühmten Gaststätte ein recht prägnanter Sinnspruch ins Auge fiel:
Auf zukünftigen Autogrammkarten von Braumeister Simpl würde sich der gut machen…..
heideblitz!
3 Antworten auf “Imker sind auch nur Menschen”