Endlich ist es soweit: Die Zeiten der ängstlichen Erwartungen, wie es wohl ist, Imker zu werden und Bienen zu haben, sind vorbei! Nun kommen die Zeiten der ängstlichen Erwartungen, die man hat, wenn man Imker ist und Bienen hat.
Aber der Reihe nach…
Let my people go
Am Donnerstag erhalte ich die Mail, dass die beiden Völker auf den Weg gebracht werden und am Freitag „zwischen 08:00 und 12:00 Uhr eintreffen werden“
Ich klebe also ab 07:30 am Fenster und warte auf den Carnica-Kurier. Und warte. Und warte…
Ca 10:00 ist er dann da! Zwei kleine Kartons stapeln sich vor meiner Tür. Die Aufregung ist groß. Aber eher bei mir, aus dem Karton ertönt nur ein leichtes Summen.
Ein Blick in die Kartons zeigt eine weitere Kiste mit Maschenseite, Futtertopf und nebenbei der Zusetzkäfig mit der Königin. Die beiden kommen bis zum Abend in den dunklen und kühlen Keller, damit sich die Tiere etwas vom Stress der Reise erholen können.
Ich mache schnell die letzten Besorgungen, für die in den letzten sechs Monaten einfach keine Zeit war und bin froh, einen Tag Urlaub für diesen großen Tag genommen zu haben….Außerdem koche ich noch Zuckerwasserlösung für das Abendessen und laminiere die Anflugzeichen.
Mannschaftsaufstellung
Am Abend dann der Transport zum Standort und der Einzug der beiden Völker in ihre Beuten.
Das eine Volk soll über eine Rampe zu Fuß in die Beute laufen, das andere eher konventionell einziehen, indem der offene Schwarmkasten in eine leere Zarge unter die bezugsfertige Beute gestellt wird.
Vor dem Einlaufen habe ich schon ein wenig Bammel. Ich habe die Infos dazu nur von YouTube; ich kenne niemanden, der Erfahrung damit hat. Also: Schleier auf und frisch an´s Werk. Rampe an Flugloch, Tuch auf Rampe, Kiste auf und die Bienen herzhaft auf das Tuch geschüttet. Kurz darauf beginnen die Tiere tatsächlich, durch den Schlitz in die Beute einzuwandern, was zu einem ziemlichen Gedränge und Geschubse an der „Tür“ führt.
Ein beeindruckendes Spektakel mit einem erheblichen Geräuschpegel! Nach cirka einer 3/4 Stunde war dann der größte Teil in der Beute verschwunden.
Da es langsam dunkel wurde, habe ich das zweite Volk dann relativ schnell in der zweiten Beute verstaut und beide Völker mit ihrer Zuckerlösung gefüttert.
Ausblick
Das Einlaufen lassen fand ich persönlich recht stressig. Und ich habe den Eindruck, dass es auch für die Bienen anstrengender war. Zukünftig wird wohl die konventionelle Methode angewendet.
Ich hoffe, der Standort ist gut gewählt und die beiden Völker entwickeln sich gut.
Zumindest die Aussicht ist schön. Und ruhig ist es ja umständehalber sowieso.
heideblitz!
Wow, das war wirklich spannend zu lesen! Ich wusste auch gar nicht, wie man Bienen in ihre neue Behausung einlaufen lässt.
Tolle Sache, und besonders in Zeiten des akuten Bienensterbens umso wichtiger!
Viele Grüße, Frauke
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Es war auch wirklich beeindruckend. Vor allem auch die Lautstärke 🙂 Viele Grüße: simpl
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